Das interaktive Lesen von Bilderbüchern ist in der Frühpädagogik als alltagstaugliche Methode einer ganzheitlichen Sprachförderung bekannt. Jenny Ying Tung Lo und Kolleg:innen haben mit dem RECALL-Projekt eine Methodik des dialogischen Bilderbuchlesens für die Sprachförderung autistischer Kinder überprüft.
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Die Forscher:innen weisen darauf hin, dass es für autistische Kleinkinder oft schwerer ist, dem Vorgelesenen zu folgen, da vielen Kindern das Halten der geteilten Aufmerksamkeit und die soziale Reziprozität schwerer fällt. Ein dialogisches Bilderbuchlesen mit autistischen Kindern erfordere, so die Autor:innen, demnach zusätzliche Unterstützung. Das RECALL-Projekt integriert als Methodik hier das Anregen, Evaluieren, Expandieren und Wiederholen („PEER“ = „promt, evaluate, expand and repeat“) sowie das Vervollständigen, Abrufen, offene Fragen, W-Fragen und Transfer („CROWD“ = „completion, recall, open-ended, wh-questions and distancing“).
Die Studie ergab, dass das Bilderbuchlesen nach RECALL Verbesserungen im Verstehen der Geschichte und im Emotionswissen bewirkte. Die Kinder profitierten außerdem hinsichtlich des Wortverständnisses sowie der verbalen Kommunikation und beteiligten sich stärker an der Lese-Situation.
Die Intervention dauerte sechs Wochen, in denen die Eltern ihren Kindern zweimal in der Woche für 15 Minuten vorlasen. Details und Limitationen der Studie können hier eingesehen werden: Link zur Studie
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