Dialogisches Bilderbuchlesen

Dialogisches Bilderbuchlesen nach der RECALL-Methode ist für die Sprachförderung autistischer Kinder wirksam.

Foto von Ben Griffith auf Unsplash

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Das interaktive Lesen von Bilderbüchern ist in der Frühpädagogik als alltagstaugliche Methode einer ganzheitlichen Sprachförderung bekannt. Jenny Ying Tung Lo und Kolleg:innen haben mit dem RECALL-Projekt eine Methodik des dialogischen Bilderbuchlesens für die Sprachförderung autistischer Kinder überprüft. 

Die Forscher:innen weisen darauf hin, dass es für autistische Kleinkinder oft schwerer ist, dem Vorgelesenen zu folgen, da vielen Kindern das Halten der geteilten Aufmerksamkeit und die soziale Reziprozität schwerer fällt. Ein dialogisches Bilderbuchlesen mit autistischen Kindern erfordere, so die Autor:innen, demnach zusätzliche Unterstützung. Das RECALL-Projekt integriert als Methodik hier das Anregen, Evaluieren, Expandieren und Wiederholen („PEER“ = „promt, evaluate, expand and repeat“) sowie das Vervollständigen, Abrufen, offene Fragen, W-Fragen und Transfer („CROWD“ = „completion, recall, open-ended, wh-questions and distancing“).

Die Studie ergab, dass das Bilderbuchlesen nach RECALL Verbesserungen im Verstehen der Geschichte und im Emotionswissen bewirkte. Die Kinder profitierten außerdem hinsichtlich des Wortverständnisses sowie der verbalen Kommunikation und beteiligten sich stärker an der Lese-Situation.

Die Intervention dauerte sechs Wochen, in denen die Eltern ihren Kindern zweimal in der Woche für 15 Minuten vorlasen. Details und Limitationen der Studie können hier eingesehen werden: LINK zum Fachartikel

Stifte raus, Spontansprachprotokoll!

Forscherinnen befürworten Spontansprachprotokolle für die Sprachtherapie mit Kindern mit ASS.

 

Mihaela Barakova und Helen Tager-Flusberg plädieren in ihrer aktuellen Veröffentlichung dafür, häufiger auf Spontansprachprotokolle zurückzugreifen, wenn die sprachlichen Fortschritte von Kindern mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) ermittelt werden sollen. Spontansprachtranskripte und deren strukturierte Analyse seien eine effektive Methode, Fortschritte zu dokumentieren und die Wirksamkeit sprachtherapeutischer Arbeit zu evaluieren.

Mehr hier: Link zum Artikel

Photo by NeONBRAND on Unsplash

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“Light up the Blue! – Welt-Autismus-Tag am 02. April

Foto von Anna Kolosyuk auf Unsplash

Am 02. April 2020 findet der dreizehnte Welt-Autismus-Tag statt.

Unter dem Titel “Light up the Blue” soll der Tag das Thema “Autismus” ins Bewusstsein der Gesellschaft bringen.

Unsere Ziele:

Akzeptanz und Verstehen von Menschen mit Autismus.

Entwicklung individueller und wirksamer Unterstützung im Alltag.

Entwicklung einer inklusiveren Gesellschaft.

 

Links zum “World Autism Awareness Day” finden Sie hier:

https://www.autismspeaks.org/world-autism-awareness-day

https://www.un.org/en/observances/autism-day

https://www.autism.org.uk/get-involved/world-autism-awareness-week.aspx

 

Photo von Anna Kolosyuk auf Unsplash

Spielend in die Sprache mit der Aargauischen Sprachheilschule

Jedes zehnte Kind an der Aargauischen Sprachheilschule (Zentrum ASS) hat eine Autismus-Spektrum-Diagnose. Um dem besonderen Bedarf der Kinder in Sprachtherapie und Sprachanbahnung gerecht werden zu können, wurde allen Lehrpersonen das Seminar “Spielend in die Sprache – spielorientierte Sprachanbahnung bei Autismus” angeboten.

Tonia Manes, diplomierte Logopädin am Zentrum ASS fasste die Weiterbildungstage in Ihrem Artikel für das Informationsblatt “Kompass” zusammen (Seiten 4 und 5).

 

 

Foto von Agence Olloweb auf Unsplash

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Autismus und Kommunikation – Erfolgreiche Kommunikation im Kindes- und Jugendalter

Unter dieses Motto stellt die Unterkantonale Hochschule für Heilpädagogik ihre Tagung in Zürich für den 25. Januar 2019. Autismus-spezifische Sprachsymptomatik zu verstehen und erfolgreiche Interventionen zu entwickeln soll den Hauptfokus der Veranstaltung bilden. Anmeldungen werden bis zum 31. Oktober 2018 entgegen genommen.

Der Workshop “Spielend in die Sprache – Spielorientierte Sprachanbahnung bei Autismus” wird sich den Möglichkeiten einer spielerischen Sprachanbahnung widmen.

Programm Tagung “Autismus und Kommunikation”

 

 

Logopädie als Ressource

von links nach rechts: Julia Klenner, Kristin Snippe, Sigrid Beckmann

“Lebensgeschichte in der Krise – Logopädie als Ressource” war das Motto des 45. Jahreskongresses des deutschen Berufsverbandes für Logopädie (dbl) in Bielefeld. Mitglieder des Arbeitskreises “Autismus & Sprache” fanden sich hier zu einem sehr intensiven Arbeitstreffen zusammen. Neben dem Rückblick auf die gelungene Öffentlichkeitsarbeit zum Thema “Sprachtherapie bei Autismus” des vergangenen Jahres und den Berichten über die kontinuierliche Arbeit der regionalen Arbeitskreise in Berlin und Hannover wurden zukünftige Projekte ins Auge gefasst. Ein großes Dankeschön an den dbl, der uns einen Konferenzraum zur Verfügung stellte und ganz direkt an Frau Utikal (Referat Logopädie) und Frau Winterholler (Geschäftsführung dbl) für die wertschätzenden Impulse für die weitere Zusammenarbeit.

Erstes Regionaltreffen Stammtisch Hannover

Frau Julia Klenner organisierte am 26.02. das erste Treffen des regionalen Stammtisches “Autismus und Sprache” in Hannover. Sieben Therapeutinnen kamen zusammen und tauschten sich bezüglich diagnostizierender Einrichtungen, Therapiemöglichkeiten und Hospitationsmöglichkeiten aus. Der nächste Termin des Stammtisches findet am 27.04. im Autismustherapiezentrum Hannover statt (nähere Daten siehe Protokoll).

 

Vielen Dank an Frau Klenner für das große Engagement!

Protokoll Autismus-Stammtisch vom 26.02.15

Dokumentation erster Fachtag „Autismus & Sprache“ online

LogopädInnen vernetzen, die mit Menschen mit Autismus arbeiten – dies war der Anfangsgedanke zur Gründung des Arbeitskreises „Autismus & Sprache“ im Frühjahr 2013. Der erste Fachtag „Autismus & Sprache“ Ende November 2014 ist mit Meilenstiefeln über dieses Ziel hinausgegangen – hier vernetzten sich Kolleginnen jeglicher Berufsgruppen, die das Thema „Autismus und Sprache“ bewegt. Unter Logopädinnen, Heilpädagoginnen, Psychologinnen und sogar einem Improvisations-Schauspieler gelang ein intensiver Austausch und die fachliche Diskussion verschiedener Ansätze. Ein Schwerpunkt lag diesmal auf interaktionsbasierten Methoden, von denen das Fachpublikum sich unter großem Körpereinsatz in zahlreichen praktischen Übungen überzeugen konnte.

Eine Dokumentation der Vorträge finden Sie hier als PDF-Download:

Dokumentation 1. Fachtag „Autismus & Sprache“

Autismus zur Sprache bringen: Erster Fachtag “Autismus & Sprache”

Kinder mit Autismus haben ein „Image-Problem“. Ihre Schwierigkeiten bei der sozialen Kontaktaufnahme und Kommunikation werden von der Gesellschaft oft als „schwieriger Charakter“ oder „fehlende Erziehung“ missverstanden. Hinzu kommen häufig Defizite in der Sprachentwicklung. Die Patienten liegen in ihrer sprachlichen Entwicklung oft weit zurück. Um diesem Thema mehr Aufmerksamkeit zu widmen, gründete Logopädin Kristin Snippe 2013 den logopädischen Arbeitskreis „Autismus & Sprache“, der am 29. November in Berlin seinen ersten interdisziplinären Fachtag veranstaltete.

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